
Schwalmstadt ist die nach Einwohnerzahl größte Stadt des Schwalm-Eder-Kreises in Nordhessen. Sie entstand erst 1970, als im Rahmen der Gebietsreform in Hessen die beiden Städte Treysa und Ziegenhain mit den umliegenden Dörfern zur Stadt Schwalmstadt zusammengefasst wurden
Im 8. Jahrhundert war Treise im Besitz der Äbte von Hersfeld. Die Grafen von Cigenhagen wurden im Jahr 1144 das erste Mal urkundlich genannt. Im Jahr 1186 wurde Treysa von den Grafen übernommen und befestigt. Das Wahrzeichen Treysas, die Martinskirche (heute Totenkirche), wurde 1230 gebaut. Treysa erhielt die Stadtrechte zwischen 1229 und 1270, und Ziegenhain erhielt 1274 das Stadtrecht. Nach dem Tod des letzten Grafen von Ziegenhain, Johann II., 1450 fiel die Grafschaft an die Landgrafschaft Hessen.
Die Landgrafen bauten die Burg in Ziegenhain 1470 zu einem Schloss um, und Philipp I. von Hessen ließ sie von 1537 bis 1548 zu einer Wasserfestung ausbauen.
Im August 1945 fanden in Treysa die Verhandlungen zur Gründung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) statt („Treysaer Konferenz“). Damit wurde ein Zusammenschluss der lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen vollzogen. Zwei weitere Kirchenversammlungen der EKD im Mai 1946 und im Juni 1947 versuchten das Gespräch über unterschiedliche Auffassungen zum Abendmahl in Gang zu bringen und befassten sich mit der Entnazifizierung.