Völklinger Hütte 01.05. – 06.11.2022
2022 findet zum sechsten Mal die Urban Art Biennale im Weltkulturerbe Völklinger Hütte statt. Seit 2011 werden neue Entwicklungen und Positionen der internationalen Urban Art präsentiert. Mittlerweile ist die Biennale im UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte nicht mehr von der Urban-Art-Weltkarte wegzudenken. Das gesamte Areal der Völklinger Hütte wird zum kongenialen Dialogpartner für die Kunst, die sich aus Street Art und Graffiti entwickelt hat. Zahlreiche Arbeiten entstehen in situ im Weltkulturerbe speziell für ‚ihren‘ Ort in der Völklinger Hütte. Zu sehen sind u.a. Rauminstallationen, Arbeiten auf Leinwand, Plastiken, Schablonen-Graffitis, Paste-Ups, Augmented Reality und Murals.
Urban-Art-Künstler:innen aus der ganzen Welt haben die Völklinger Hütte besucht, um einzigartige Kunstwerke in der Industriekulturlandschaft des Weltkulturerbes, insbesondere in der Garten-Wildnis auf dem Gebiet der ehemaligen Kokerei, zu hinterlassen: das Streetart-Duo Os Gêmeos aus São Paulo, Vhils aus Lissabon, der französische Pochoir-Pionier Jef Aérosol, Mambo aus Los Angeles oder die Franko-Britin YZ, um nur einige zu nennen.
Das riesige Gelände des ehemaligen Eisenwerkes Völklinger Hütte bietet zahlreiche auratische Orte, die prädestiniert sind, spannende und kongeniale Symbiosen mit der Urban Art einzugehen – zwischen gigantischen Maschinen, zurückeroberter Natur und rostbraunen Staubwänden. 2022 wird zudem die Völklinger Innenstadt eine wichtige Rolle bei der Urban Art Biennale spielen, indem sich die Ausstellung – back to the roots – die städtische Umgebung des Weltkulturerbes zu eigen macht.
Sonntag, 21. August 2022
Urban Art Biennale, Völklinger Hütte

Samstag, 20. August 2022
The World of Music Video, Völklinger Hütte

Völklinger Hütte 22.01. – 16.10.2022
Musikvideos sind Gesamtkunstwerke im Minutentakt, eine besondere Kreativ-Plattform für Musiker:innen, Filmregisseur:innen, Künstler:innen, Designer:innen und Choreograph:innen. THE WORLD OF MUSIC VIDEO im Weltkulturerbe Völklinger Hütte macht diese faszinierende und hybride Kulturform vom 22. Januar bis 16. Oktober 2022 zum Thema – opulent und dezidiert zugleich.
Es geht nicht nur um musikalische und filmkünstlerische Qualität, sondern auch um brennende Inhalte: KI, Klimawandel, politische, psychische und physische Gewalt sowie Genderfragen aller Art. So entsteht ein in dieser Form noch nie realisiertes Panorama des Genres Musikvideo.
Grube Reden, Wassergarten

Die Grube Reden ist ein ehemaliges Steinkohlebergwerk im Ortsteil Landsweiler-Reden in Schiffweiler im Saarland
Im Jahr 1846 wurde der Schacht Reden I als Betriebsteil der Grube Heinitz abgeteuft. 1850 wurde das Bergwerk eigenständig und ein zweiter Schacht angehauen. Benannt wurde die Grube nach dem preußischen Bergwerksminister Friedrich Wilhelm von Reden. Am 20. Oktober 1864 ereignete sich auf Flöz Kallenberg eine Schlagwetterexplosion, die 35 Bergleute das Leben kostete. 1856 wurde der dritte Schacht abgeteuft und ein weiterer Förderpunkt mit der Grube Itzenplitz in Heiligenwald eröffnet. Der dritte Schacht wurde wenige Jahre später zum Hauptförderschacht. 1887 wurde der vierte Schacht abgeteuft. 1907 kam es zu einem erneuten Unglück: Bei einer Schlagwetterexplosion mit anschließender Kohlenstaubexplosion im Flöz Thiele wurden 150 Bergleute getötet. 1914 wurde der Schacht V abgeteuft.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam das Saarland unter französische Kontrolle, die Grube wurde von der Mines Domaniales Françaises du Bassin de la Sarre verwaltet. In den folgenden Jahren wurden die Tagesanlagen ausgebaut, die jährliche Fördermenge stieg an. Aufgrund der zunehmenden Mechanisierung sanken die Mitarbeiterzahlen. Während dieser Zeit bestand hier auch eine Domanialschule.
1935 kamen die Anlagen im Zuge der Wiedereingliederung des Saarlandes zurück in das Deutsche Reich. Ende 1935 besuchte Hermann Göring die Grube und beschloss den Ausbau zur Musteranlage. Die Tagesanlagen wurden modernisiert und ausgebaut, es entstand eine Kokerei. Bis weit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs galt die Grube als eine der modernsten Deutschlands. Kontrolliert wurde der Kohlebergbau an der Saar in der Nachkriegszeit von der Regie des Mines de la Sarre. Nach Anschluss des Saarlandes an die Bundesrepublik Deutschland wurde die Grube ausgebaut. Zahlreiche Anlagen in der Umgebung wurden geschlossen und dem Bergwerk Reden zugeschlagen, darunter Sulzbach, St. Ingbert und Bexbach. Mitte der 1950er-Jahre arbeiteten 8.200 Beschäftigte im Bergwerk.
Ende der 1980er-Jahre wurden die Gruben Camphausen, Reden, Göttelborn zum Verbundbergwerk Ost zusammengeschlossen. Camphausen wurde 1990 stillgelegt und als Nebenanlage weitergeführt. Reden und Göttelborn bestanden bis zum 31. Dezember 1995 separat weiter. Danach wurde das Verbundbergwerk Göttelborn-Reden gegründet und die Grube Reden als selbständige Anlage geschlossen. Die Förderung wurde komplett nach Göttelborn verlegt. Am 1. September 2000 wurde auch die Förderung des Verbundbergwerks Göttelborn-Reden eingestellt
Samstag, 6. August 2022
Gesenkschmiede Hendrichs


Die Gesenkschmiede Hendrichs ist ein Museumsstandort des LVR-Industriemuseums in Solingen. Von 1886 bis 1986 wurden hier Scheren-Rohlinge geschmiedet und teilweise weiterverarbeitet.
Begünstigt durch die vielen Wasserläufe im Bergischen Land und die zahlreichen Wälder, die ausreichend Holzkohle lieferten, sowie durch die Nähe zu Erzgruben im Siegerland bildete sich schon im Mittelalter im Raum Solingen das Klingengewerbe, das sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem umfassenden Schneidwarengewerbe weiterentwickelte. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts erlangte die Solinger Schneidwarenindustrie eine führende Position auf dem Weltmarkt.
Villa der Besitzer
1886 gründeten die Brüder Peter und Friedrich-Wilhelm Hendrichs die Gesenkschmiede in Solingen-Merscheid. Sie waren motiviert durch die zunehmende Mechanisierung des Schmiedevorgangs. Sie sollte sich binnen weniger Jahrzehnte zu einer der größten Solinger Gesenkschmieden mit insgesamt 33 Hämmern entwickeln. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Schmiedeprozess in Solingen vollständig vom Handschmieden auf das mechanisierte Gesenkschmieden umgestellt. Die Gesenkschmiede Hendrichs darf als typisches Beispiel für diese Entwicklung angesehen werden. Die zahlreichen Gesenkschmieden erzeugten die Rohware, die dann auf traditionelle Weise in kleinen Handwerks- bzw. Heimarbeiterbetrieben weiterverarbeitet d. h. zum Beispiel gehärtet, geschliffen und montiert wurden.
Wie alle Gesenkschmieden so bestand auch die Gesenkschmiede Hendrichs im Wesentlichen aus vier Abteilungen:
Spalterei, in der das Rohmaterial, lange Stahlruten von 4 bis 6 m Länge, an schweren Pressen auf Maß geschnitten werden.
Der Schmiede, in der die Rohlinge im Gesenk geschlagen werden und dabei ihre Form erhalten.
Der Schneiderei, in der anschließend das überflüssige Material – der Flügel – abgetrennt wird.
In der Werkzeugmacherei werden die Werkzeuge zum Schmieden (Gesenke) und Entgraten (Schnitte) hergestellt.
Die Maschinerie wurde über Transmission betrieben, deshalb wurden ein Kesselhaus und ein Maschinenhaus für die Dampfmaschine benötigt. 1956 wurde diese durch einen Dieselmotor ersetzt. Hierzu kamen Lager für die Rohlinge und die Werkzeuge. Die Gesenkschmiede Hendrichs war eine Dampfschleiferei, in der selbständige Schleifer (Heimarbeiter) einen Arbeitsplatz gemietet hatten.
Bedingt durch die schwere Krankheit von Peter-Wilhelm Hendrichs, einem Enkel der Firmengründer, ging die Zahl der Beschäftigten nach dem Zweiten Weltkrieg von etwa 60–70 in den 1950er Jahren auf schließlich acht zurück. Nach seinem Tod 1974 führte die Witwe Luise Hendrichs die Geschäfte weiter. Sie war dabei auf der Suche nach einer Möglichkeit, den Betrieb ohne harte Konsequenzen für die Beschäftigten auslaufen zu lassen. In dieser Situation erwies sich das Angebot des LVR, die Gesenkschmiede mitsamt den Beschäftigten zu übernehmen, als Glücksfall.
Solingen - Gräfrath


Gräfrath ist der kleinste der fünf Solinger Stadtbezirke. Durch das im 12. Jahrhundert gegründete Augustinerinnenkloster, das bis ins 19. Jahrhundert bestand, zählte Gräfrath lange Zeit zu den bedeutsamsten Städten im Bergischen Land. Im 19. Jahrhundert praktizierte im Ort der weltberühmte Augenarzt Friedrich Hermann de Leuw.
Mit seiner gut erhaltenen, zu großen Teilen aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammenden Altstadt um den Marktplatz am Fuße der Klosterkirche zählt Gräfrath zu den ausgewählten 56 historischen Stadtkernen Nordrhein-Westfalens
