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Wilhelmsteine

Fotografie



Die Wilhelmsteine, früher Buchsteine genannt, sind eine Felsengruppe aus Eisenkiesel (Härtlinge) auf den südsüdöstlichen Hochlagen der Angelburg, des höchsten Bergs im Gladenbacher Bergland, im Schelder Wald. Sie liegen im Gemeindegebiet von Siegbach im hessischen Lahn-Dill-Kreis und sind ein Geotop des Nationalen Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus. Die Felsengruppe besteht aus mehreren Einzelfelsen, deren höchstes Exemplar etwa 15 m hoch aufragt. Eine solche Gesteinsformation wird auch als „Felsenburg“ bezeichnet.
Benannt sind die Wilhelmsteine nach Herzog Wilhelm I. von Nassau (1792–1839), der kurz nacheinander sowohl im Fürstentum Nassau-Weilburg als auch im Herzogtum Nassau-Usingen an die Herrschaft kam. Dadurch erhielt das Herzogtum Nassau die Form, in der es bis 1866 existierte. 1830 besuchte der Herzog die bis dahin Buchsteine genannte Felsengruppe. Das hohe Ansehen, das er in der Bevölkerung genoss, führte dazu, dass die Felsgruppe bald nach seinem frühen Tod 1839 seinen Namen erhielt.

Entstanden sind die Wilhelmsteine durch untermeerischen Vulkanismus im Oberdevon, einer erdgeschichtlichen Epoche des Paläozoikum (Erdaltertum), vor etwa 360 Mio. Jahren auf dem Grund eines damals fast ganz das Gebiet des heutigen Deutschlands bedeckenden Meeres, dessen Boden weitgehend aus Basalt bestand.
Die Felsenburg der Wilhelmsteine wird als eine ehemalige überregional bedeutsame Kultstätte (Naturheiligtum) angesehen, die seit dem Neolithikum über die Bronze- und Eisenzeit (Kelten und Germanen) bis zur Missionierung besucht und genutzt wurde